Nico Schottelius Sandplatte 3 8488 Turbenthal Offener Brief an die SBB, ZVV und VZO Sehr geehrte Damen und Herren, als regelmässiger Nutzer Ihrer Dienstleistungen möchte ich mich für den guten Service bedanken: Die Züge sind immer sehr pünktlich und gepflegt, das Personal freundlich und die Verbindungen mit den anderen Verkehrsverbünden gut abgestimmt. Leider gibt es jedoch einen Kritikpunkt, der mir in letzter Zeit mehr und mehr ins Auge fällt: Die Videoüberwachung in den Bahnen und Bussen. Grundsätzlich finde ich es eine gute Idee, die Welt vor Gefahren zu schützen. Doch ich habe das Gefühl, dass Sie mit dem jetzigen Weg für genau das Gegenteil sorgen! Der Fahrer im Bus überwacht dank der Monitors im Fahrerbereich während der Fahrt das Geschehen im Bus. Ich persönlich finde schon die Nutzung eines Mobiltelefons während der Fahrt gefährlich. Doch der Fahrer muss sich zudem auf bis zu 9 (!) verschieden Kameras konzentrieren. Und nebenbei auf den Verkehr achten. Und wenn der Bus steht, kann er sich ebenso gut umdrehen. Die Kameras in den Bahnen sind nicht so gefährlich für den Verkehr. Jedoch trügerisch, denn sie gaukeln eine Sicherheit vor. Sie verhindern weder das Auftreten brenzliger Situationen, noch kann jemand während der Fahrt eingreifen. Um alle Kameras in den S-Bahnen zu überwachen müssten Sie einen schier riesigen Personalbestand einsetzen. Es gibt so viele weitere Argumente gegen den Einsatz von Videoüberwachung in den Bussen und Bahnen. Ich möchte an dieser Stelle lieber auf ein paar Alternativen hinweisen: Setzen Sie mehr Personal ein, wenn es die Sicherheit erfordert. Machen Sie Ihre Kunden aufmerksam, wie diese brenzlige Situationen vermeiden kann. Geben Sie Ratschläge, wie man im Falle eines Übergriffs helfen kann. Sparen Sie das Geld für teure Kameras, die Wartungen und das Überwachungspersonal. Investieren Sie das gesparte Geld lieber in bequemere Sitze und häufigere Verbindungen. Ich biete Ihnen an, bei der Umsetzung beratend zur Seite zu stehen. Ich würde mich über eine Stellungsnahme von Ihrer Seite freuen. Mit freundlichen Grüßen, Nico Schottelius